J920 FleXtra in Stapelfeld Schleswig-Holstein

Das Projekt 

Der 9,5 MW starke J920 FleXtra von INNIO bildet das Herzstück von Norddeutschlands größtem Blockheizkraftwerk, das im Verbund mit einem Müllheizkraftwerk sowie 19 weiteren Heizwerken, BHKW, Multifunktionsspeicher und Hybridanlagen arbeitet. Die als Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) konfigurierte neue Anlage kann jährlich bis zu 76 Millionen Kilowattstunden Strom liefern. Damit können rund 21.500 Haushalte versorgt werden. Zudem können pro Jahr bis zu 80 Millionen Kilowattstunden Wärme für mehr als 6.000 durchschnittliche norddeutsche Einfamilienhäuser gewonnen werden. In die Anlage eingebundene Wärmespeichersorgen dafür, dass zu Spitzenlastzeiten sowie bei durch hohe Einspeisung von Erneuerbaren Energien erzwungene Abschaltungen des Motors die Wärmeversorgung sichergestellt ist.

 

Wirkungsgrad 

Die HanseWerk Natur GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der HanseWerk AG, ist führender Anbieter für dezentrale Energielösungen in Norddeutschland und bietet maßgeschneiderte Energiekonzepte und Anlagentechnik für einen optimierten Energieeinsatz. Die mehr als 20-jährige Expertise des Unternehmens im Betrieb von KWK-Anlagen floss auch in das Projekt in Stapelfeld ein. Durch die Kombination eines Blockheizkraftwerks mit einer NH³-Wärmepumpe kann selbst ein Teil der Abwärme des J920 FleXtra noch optimal als thermische Energie genutzt und dem Heizkreislauf zugeführt werden. In Summe kann die Wärmeausbeute des Kraftwerks durch die Wärmepumpe pro Jahr um bis zu 6,7 Mio. Kilowattstunden gesteigert werden.

 

Paradebeispiel der deutschen Energiewende 

Der hohe Wirkungsgrad der Anlage bringt umfangreiche Vorteile für Betreiber, Kunden und Umwelt: Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme können bis zu 35% der eingesetzten Primärenergie und 60% der CO₂-Emissionen – das sind im konkreten Fall mehr als 11.000 Tonnen pro Jahr – eingespart werden. Der geringere Erdgasbedarf der Anlage bringt gleichzeitig Einsparungen bei den jährlichen Betriebskosten. Die geringeren Umweltauswirkungen des effizienten Blockheizkraftwerks in Stapelfeld leisten einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung der engagierten Klimaschutzziele Deutschlands und der Metropolregion Hamburg. Bundesweit sollen die CO₂-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 40% reduziert und die Energieeffizienz Deutschlands um 2,1% pro Jahr verbessert werden. Gleichzeitig soll der Anteil von Strom aus KWK-Anlagen auf 25 Prozent steigen.