Flughafen Memmingen (GER)
zum klimaneutralen Airport
Hintergrund
Der Flughafen Memmingen hat sich aus einem ehemaligen militärischen Fliegerhorst zum dritten bayerischen Verkehrsflughafen entwickelt. Knapp 300 Mitarbeiter kümmern sich um die jährlich mehr als 2 Millionen Passagiere, die vom Allgäu Airport aus derzeit über 50 Flugziele erreichen. Den Begriff Nachhaltigkeit mit Leben zu füllen und aus Absichten konkrete Taten werden zu lassen, sind zentrale Elemente der Unternehmenspolitik. Klimaneutralität hat dabei oberste Priorität. Erklärtes Ziel des ehrgeizigen Projekts „Green Airport Memmingen“ ist 0 Prozent CO2 bis 2030. Um dies umzusetzen, wurde 2017 die Airport Energie Management GmbH, eine Tochter der Flughafen Memmingen GmbH und der der e-con AG, gegründet. Ein Meilenstein ist dabei der Umstieg auf eine mit regionalem Biogas betriebene Jenbacher Energielösung der INNIO Group. Konzepterstellung und Planung erfolgten durch den Energieversorgungsspezialisten e-con in Memmingen, die Ausführung übenahm die Firma Alois Müller sowie die ECONTECT MSR GmbH.
Nachhaltige Lösung
Die bisherige Wärmeversorgung des Flughafens Memmingen beruhte zu 100% auf den fossilen Energieträgern Öl und Gas. Um die Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren, entschied man sich nun für eine hocheffiziente und flexible Jenbacher Energielösung auf Basis von regionalem Biogas. Seit März 2023 komplementiert ein Jenbacher J420 Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 1,5 MW elektrischer und 1,7 MW thermischer Leistung das bestehende, mit Erdgas betriebene BHKW. Ersetzt wurden die mit fossilen Energieträgern betriebenen Gaskessel durch eine fünf Kilometer lange Biogasleitung. Von der Biogasanlage im nahegelegenen Hawangen wird das Biogas-Flex-BHKW direkt mit regionalem, klimafreundlichem Biogas aus Gülle, Mist und nachwachsenden Rohstoffen versorgt. Diese lokale Zusammenführung von Energieerzeugung und -verbrauch schafft eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, einschließlich Umwelt und Klima. Dabei soll das stromgeführt flexible Jenbacher BHKW mit einem Gesamtwirkungsgrad von mehr als 90% nur dann laufen, wenn der produzierte Grünstrom im Stromnetz benötigt wird; vor allem dann, wenn Photovoltaikanlagen keinen Strom erzeugen. Um die Wärme aus dem BHKW bestmöglich nutzen zu können, wurden zusätzlich zwei Pufferspeicher mit jeweils 150.000 Litern Fassungsvermögen installiert. Für Redundanzen wurden zudem Spitzenauslastkessel sowie ein Pelletkessel installiert. Weiters ist dieses BHKW, im Unterschied zu den meisten anderen, nicht mit einem, sondern mit zwei Abgaswärmetauschern ausgestattet. Diese sind in Reihe geschaltet und erhöhen dadurch die Gesamteffizienz noch weiter.
Ergebnis
Im Vergleich mit der früheren Energieversorgung spart das neue Jenbacher Blockheizkraftwerk jährlich ca. 650.000 Kubikmeter Erdgas oder 650.000 Liter Heizöl ein und reduziert zudem den CO2-Ausstoß des Flughafens um rund 1.600 Tonnen pro Jahr1. Zusätzlich zu den Flughafen-Gebäuden werden nahezu alle angrenzenden Industrie- und Gewerbebetriebe mit der klimafreundlichen Fernwärme aus dem BHKW versorgt. Derzeit beläuft sich die Trassenlänge des Wärmenetzes auf rund sieben Kilometer. Aufgrund des modularen und flexiblen Aufbaus der Wärmeversorgung und der Netzdimensionierung können perspektivisch noch weitere Betriebe an das Fernwärmenetz angeschlossen und mit regionaler regenerativer Wärme versorgt werden.
Kundenvorteile
Hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung mit erneuerbaren Energieträgern
Wirtschaftlicher Flex-Betrieb
Klimafreundliche Nahwärmeversorgung
Ersatz von fossilen Energieträgern durch regionales Biogas
1 laut Airport Energiemanagement GmbH
Standort
Installierter Motor
Elektrische Leistung
Thermische Leistung
Energieträger
Inbetriebnahme
Das Expertenteam von Jenbacher steht für eine persönliche Beratung zu Ihrer Verfügung.
Medien